Bretzenheim: Neue Fluglärm-Messstation komplett aus Bürger-Spenden finanziert
Pressemitteilung vom 21.02.2013
Von: @Stadt Mainz <2013-02-21>
Die "Initiative gegen Fluglärm Mainz" weihte heute die neue Messstation ein. OB Ebling und Umweltdezernentin Eder loben das vorbildliche Engagement.

Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 21.02.2013

Am heutigen Tag weihte die Bretzenheimer „Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V.“ offiziell die auf dem Schuldach der IGS Mainz-Bretzenheim platzierte neue Fluglärm-Messstation in Anwesenheit von Staatsekretär Dr. Thomas Griese (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten), MdL Doris Ahnen, Oberbürgermeister Michael Ebling, Umweltdezernentin Katrin Eder und Friedrich Demmler („Deutscher Fluglärmdienst“) ein. Vertreter der Bürgerinitiative hatten seit längerer Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass sich mit Inbetriebnahme der neuen Frankfurter Landebahn im Oktober 2011 die Lärmbelastung für den Stadtteil deutlich erhöht habe.

Oberbürgermeister Michael Ebling unterstrich in seinen Ausführungen vor Ort: „Die Fluglärm-Belastung in Mainz ist seit geraumer Zeit weit über das zumutbare Maß hinaus angestiegen. Um diese starke Belastung wissenschaftlich zu untermauern sind objektive, nachvollziehbare und auch gerichtsverwertbare Messwerte essentiell wichtig - gerade auch, wenn sie täglich über 24 Stunden Daten verfügbar machen. Je mehr Mess-Stationen wir daher in Mainz installiert wissen, umso besser für unsere gemeinsamen Anstrengungen für mehr Lebensqualität in der Region.“ Die „Initiative gegen Fluglärm Mainz-Bretzenheim“ hatte im Frühjahr 2012 die Bevölkerung des Stadtteils zu Spenden für eine eigene kalibrierte Messstation aufgerufen, um auf lange Sicht verlässliche Daten der Belastung durch Fluglärm erheben zu können. Bis zum Sommer 2012 kamen über 6.500 Euro zusammen - dabei waren Einzelspenden von bis zu 250 Euro zu verzeichnen. Ebling: „Dieses Engagement spricht Bände - und es zeigt zugleich, dass der Schulterschluss zwischen BIs, Stadt und Land auch dann eng ist, denn die generelle Zielvorgabe bleibt eine Gemeinsame: die Reduzierung von Flugbewegungen und Fluglärm.“

Mit Unterstützung der Integrierten Gesamtschule (IGS) wurde das dortige Dach als Standort der Mess-Station ausgewählt. Seit November 2012 ist die Anlage am Netz und liefert seither Messdaten ins Internet. Die Kosten für Geräte und Montage beliefen sich auf knapp 6.000 Euro, das restliche Spendengeld sichert den laufenden Betrieb der Station. Damit können in den nächsten Jahren Mobilfunkgebühren und Kosten für die regelmäßige Kalibrierung der Anlage bezahlt werden. Umweltdezernentin Katrin Eder sieht die Arbeit der Bürgerinitiative vor Ort als vorbildlich an: „Der gesamte Stadtteil hat sich auf den Weg gemacht, um die neue Station mit gerichtsverwertbaren Daten der Fluglärmbelastungen finanziell zu ermöglichen. Es geht darum, ein möglichst dichtes Netz an Messstationen in Mainz vorzuhalten. Das ist vorbildliches Bürgerengagement, das sich auch in anderen Mainzer Stadteilen abbildet. Die Stadt steht Seite an Seite mit den Bürgerinitiativen in diesem ungleichen Kampf gegen Fraport.“

Hintergrund zur neuen Messstation

Die Fluglärm-Messstation auf dem Dach der IGS liegt in der direkten Einflugschneise des Frankfurter Flughafens bei Ostwind. Die Anlage ist vom Deutschen Kalibrierdienst überprüft und amtlich geeicht. Sie misst rund um die Uhr - minütlich wird der Messwert per Mobilfunk an den „Deutschen Fluglärmdienst e.V.“ (DFLD) übermittelt. Auf der Homepage www.dfld.de kann unter dem Punkt „Messwerte“ und dem Klick in die Karte der Region die Messstation „Mainz/Bretzenheim•••“ angewählt werden.

Die Kurve zeigt den gemessenen Schallpegel mit den Spitzenwerten. Diese liegen bei Betriebsrichtung 07 (Ost) bei bis zu 70 dBA, bei Betriebsrichtung 25 (West) dagegen bei ca. 50 dBA. Die Bretzenheimer Anlage trägt dazu bei, das Messnetz enger zu knüpfen. Ein enges Netz von Fluglärm-Messstationen ist wichtig, weil damit die tatsächliche Belastung durch Fluglärm möglichst lückenlos nachgewiesen werden kann. Außerdem ist es dadurch möglich, den Flughafenbetreibern und der Deutschen Flugsicherung (DFS) jede Veränderung bei den Flugbewegungen nachzuweisen. Zudem kann Fluglärm klar von Bodenlärm unterschieden und somit ein Schall-Ereignis einem konkreten Überflug zugeordnet werden.

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