Initiative "Zukunft Rhein-Main" bekräftigt Forderung nach Nachtflugverbot
Pressemitteilung vom 06.10.2010
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2010-10-06>
Die Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) zeigte sich auf ihrer jüngsten Sitzung entschlossen, die Menschen der Region vor den Belastungen durch den Flughafenausbau zu schützen. Landrat Will tritt für Enno Siehr ins Sprechergremium ein.

KREIS GROSS-GERAU / STADT MAINZ / STADT HOCHHEIM - Auch wenn die Arbeiten an der geplanten Landebahn im Kelsterbacher Wald unerbittlich fortschreiten: Die in der Initiative „Zukunft Rhein-Main“ (ZRM) kooperierenden Kommunen und Verbände werden weiterhin alles daran setzen, um die Bevölkerung in der Region wirksam vor den damit einhergehenden Belastungen zu schützen. Dies war die gemeinsame Überzeugung beim jüngsten Treffen der Initiative im Groß-Gerauer Landratsamt. Und auch in personeller Hinsicht setzt man auf Kontinuität. Neben dem Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und der Hochheimer Bürgermeisterin Angelika Munck wurde der neue Groß-Gerauer Landrat Thomas Will als Nachfolger seines Amtsvorgängers Enno Siehr beim Treffen in Groß-Gerau zum Sprecher der Initiative benannt.

Sprecher der ZRM

Die Sprecher der ZRM von links nach rechts:
Landrat Thomas Will (Kreis Groß-Gerau), Bürgermeisterin Angelika Munck (Hochheim), Oberbürgermeister Jens Beutel (Mainz)

Dabei bekräftigten die ZRM-Mitglieder ihre Forderungen zum aktiven Schallschutz, wobei hier weiterhin das absolute Nachtflugverbot im Mittelpunkt steht: "Es gibt keinen wirksameren Lärmschutz in der Nachtzeit!" Deshalb, so Thomas Will, Jens Beutel und Angelika Munck, unterstütze ZRM auch weiterhin jene Kommunen, die den Klageweg gegen den Planfeststellungs­beschluss beschritten hätten. Das im Sommer vorgestellte Maßnahmenpaket des "Forum Flughafen und Region" ist nach Auffassung der ZRM-Kommunen bei weitem nicht ausreichend: So sei insbesondere noch immer nicht klar, in welchem Umfang die Kommunen im Flughafenumland zusätzlich betroffen oder entlastet würden: "Hierzu müssen endlich detaillierte Lärmkarten vorgelegt werden!"

Es sei zudem notwendig, zeitnah Klarheit über die Festlegung der Lärmschutzbereiche zu schaffen. Dabei müsse die Landesregierung die strengeren Grenzwerte zugrunde legen, die im ab 2011 geltenden neuen Fluglärmschutzgesetz festgelegt sind. Dies hätte zur Folge, dass weit mehr Menschen in den Genuss passiver Schallschutzmaßnahmen kämen. Jens Beutel, Angelika Munck und Thomas Will: "Wenn der Ausbau des Flughafens von solch überragender Bedeutung für die Zukunft unseres Landes sein soll, dann kann es nicht angehen, die vom Lärm betroffene Bevölkerung mit veralteten Schutzstandards abzuspeisen!"

Ein wichtiger aktueller Schwerpunkt ist für ZRM in diesem Zusammenhang die Forderung nach einer praktikablen Untersuchung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm. "Die jüngste Anhörung im Hessischen Landtag hat aufs Neue untermauert: Fluglärm macht krank!", betonten die Sprecher der Initiative. Dies sei mittlerweile unter allen Experten unbestritten. Angelika Munck, Thomas Will und Jens Beutel wiederholten dabei ihre schon im Vorfeld der Anhörung vorgetragene Forderung, jetzt schleunigst eine Studie auf den Weg zu bringen, die sich speziell mit den vom Flughafen ausgehenden Lärmemissionen befasst: "Wir brauchen schnell Ergebnisse mit hoher Aussagekraft für die Region!"

Eile sei vor allem deshalb geboten, weil nur so die Belastung vor und nach einer möglichen Inbetriebnahme der Nordwest-Bahn dokumentiert werden könne. Wer jetzt teure Grundlagenstudien durchführen wolle, deren Resultate frühestens in fünf Jahren vorlägen, setze sich dem Verdacht aus, unliebsame Ergebnisse möglichst lange zurückhalten zu wollen: „Es ist belegt, dass sich die Menschen in der Rhein-Main-Region weit mehr durch Fluglärm als durch Straßen- oder Schienenlärm beeinträchtigt fühlen: Eben deshalb muss Fluglärm im Mittelpunkt eines Gesundheitsmonitorings stehen!“

Bereits weit fortgeschritten sind die Arbeiten an einer von der ZRM beim Deutschen Fluglärmdienst in Auftrag gegebenen Studie, welche die Lärmbelastung in der Region erstmals auf der Basis der Ist-Flugdaten aller An- und Abflüge am Flughafen berechnet und somit die konkrete Betroffenheit selbst für einzelne Straßenzüge abbilden kann. Das neu entwickelte Unersuchungsdesign hat mittlerweile bereits großes Interesse auch an anderen Flughafenstandorten gefunden.

Themen hierzuAssciated topics:

ZRM-Pressemitteilungen Zukunft Rhein-Main (ZRM) Nachtflugverbot Fluglärmschutz

Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Initiative „Zukunft Rhein-Main“ kritisiert Beschluss zum Fluglärm:
"Es muss endlich leiser werden"
Pressemitteilung vom 05.02.2019
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2019-02-05>
Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Bundesregierung bereits vorliegende Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung für einen besseren Lärmschutz im Gesetz nicht verankert, sondern die so wichtige Anpassung des Fluglärmgesetzes auf die lange Bank schiebt.   Mehr»
Kreis Groß-Gerau: Unfreundlicher Akt gegen Region
Verwaltungsgerichtshof gewährt Fristverlängerung (PM vom 16.12.2008)
Von: @Kreis Gross-Gerau <2009-01-21>
Als "unfreundlichen Akt gegen die Menschen in der Region" bezeichnete Landrat Enno Siehr den heutigen Beginn der Rodungsaktionen im Kelsterbacher Wald.   Mehr»
ZRM: Ist der von Fraport geplante Flugsteig für Billigflieger zulässig?
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2017-11-14>
In einem Gutachten für die Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) wird untersucht, ob eine Baugenehmigung für den von Fraport beantragten Low-Cost-Carrier-Flugsteig zulässig ist.   Mehr»
ZRM: Lärmminderungskonzept stellt Mindestforderungen dar!
Pressemitteilung vom 23.04.2013
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2013-04-25>
Die Initiative Zukunft Rhein-Main hat ein eigenes Lärm­schutz­konzept mit ihren Mindest­anforderungen gegen die Fluglärm­belastung vorgestellt und fordert die verant­wortlichen Stellen zur Umsetzung auf.    Mehr»
Vogelschlaggefahr würde sich dramatisch erhöhen
Störfallkommission muss zusätzliches Risiko berücksichtigen
Von: @Zukunft Rhein-Main <2003-12-01>
   Mehr»
Aktion "Sicherheitsrisiko" am 9. Januar
Pressemitteilung vom 05.01.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-01-05>
   Mehr»
Erörterungstermin A380-Wartungshalle: Zukunft Rhein-Main will Alternativ-Konzept
Pressemitteilung vom 14.01.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-01-14>
   Mehr»
Sicherheitsrisiken: TÜV-Gutachten bestätigt Position der Region
Pressemitteilung vom 14.01.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-01-14>
   Mehr»
Pleiten, Pech und Pannen: Peinliche Organisation zum Auftakt der Erörterung zur A-380-Werft
Pressemitteilung vom 15.01.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-01-15>
   Mehr»
PFV A380-Werft: ZRM fordert Abbruch des Verfahrens
"Erörterung zur Schaufensterveranstaltung mutiert"
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-01-23>
   Mehr»
ZRM zum Votum der Störfall-Kommission: "Gute Entscheidung für die Menschen in der Region"
Pressemitteilung vom 18.02.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-02-18>
   Mehr»
Risikoanalysen greifen zu kurz
Pressemitteilung vom 10.04.2003
Von: @Zukunft Rhein-Main <2003-04-10>
   Mehr»
ZRM: Ausbau des Frankfurter Flughafens ist >keine< "Aufgabe von nationalem Rang"
Pressemitteilung vom 18.05.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-05-18>
Auf entschiedenen Widerspruch der Anrainerkommunen ist die Forderung von FRAPORT-Chef Wilhelm Bender gestoßen, den Ausbau des Frankfurter Flughafens zur "Aufgabe von nationalem Rang" zu erklären.   Mehr»
ZRM: Waldverlust führt zu geringerer Lebensqualität
Initiative wirbt weiter für Teilnahme am Planfeststellungsverfahren
Von: @Zukunft Rhein-Main <2005-02-04>
   Mehr»
Tausendfacher Einspruch gegen den Ausbau
Initiative "Zukunft Rhein-Main" übergibt Einwendungen gegen den Flughafenausbau
Von: @Zukunft Rhein-Main <2005-03-02>
Fast 62.000 Einwendungen gegen den geplanten Flughafenausbau übergeben die in der Initiative "Zukunft Rhein-Main" zusammengeschlossenen Kreise, Städte, Gemeinden und Bürgerinitiativen am heutigen 2. März an den Darmstädter Regierungspräsidenten Gerold Dieke. Die Initaitive sieht darin ein deutliches Zeichen: "Die Menschen rund um den Flughafen finden sich nicht mit dem geplanten Ausbau ab!"   Mehr»
Roland Koch tritt als FRAPORT-Aufsichtsrat zurück:
Siehr: "Längst überfälliger Schritt"
Pressemitteilung vom 04. September 2003
Von: @Kreis Groß-Gerau <2003-09-04>
   Mehr»
Über 16.000 Einwendungen gegen geplante A380-Halle:
Deutliches Zeichen der Region
Pressemitteilung vom 05. August 2003
Von: @Kreis Groß-Gerau <2003-08-05>
   Mehr»
Siehr moniert unvollständige FRAPORT-Unterlagen:
"Viele offene Fragen!"
Pressemitteilung vom 09. September 2003
Von: @Kreis Groß-Gerau <2003-09-09>
   Mehr»
ZRM: Nachtflugverbot muss zwingend in LEP-Änderung aufgenommen werden
Pressemitteilung vom 16.3.2007
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-03-16>
Anlässlich der Anhörung zum neuen Landesentwicklungsplan für betroffene Kommunen und Landkreise hat die ZRM die ablehnende Haltung der Kommunen zu den Ausbauplänen bekräftigt.   Mehr»
ZRM schließt einen Klageverzicht aus
Pressemitteilung vom 23.5.2007
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-05-23>
Die "Initiative Zukunft Rhein-Main" behält sich weiterhin alle juristischen Schritte in der Auseinandersetzung um den geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens vor: "Ein Klageverzicht kommt für uns nicht in Frage."   Mehr»
ZRM: Offenbarungseid der Luftverkehrswirtschaft
Pressemitteilung vom 03.08.2007
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-08-03>
Die "Initiative Zukunft Rhein-Main" kritisiert die Lufthansa-Forderung, die Kommunen sollten Schallschutzmaßnahmen für den geplanten Flughafenausbau finanzieren   Mehr»
ZRM: "Groteske Logik - Verursacherprinzip soll bei Lärmschutz auf den Kopf gestellt werden"
"Anti-Lärm-Pakt" schon vor Jahren Gegenstand der Mediation - nichts geschehen (PM vom 04.09.2007)
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-09-04>
Die "Initiative Zukunft Rhein-Main" lehnt den im RDF vorgeschlagenen "Anti-Lärm-Pakt" ab: "Nur durch Verzicht auf den geplanten Ausbau kann ein wirksamer Schutz vor Fluglärm realisiert werden".   Mehr»
Die Bildrechte werden in der Online-Version angegeben.For copyright notice look at the online version.

Bildrechte zu den in diese Datei eingebundenen Bild-Dateien:

Hinweise:
1. Die Bilder sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens (im Quelltext dieser Seite) angeordnet.
2. Beim Anklicken eines der nachfolgenden Bezeichnungen, wird das zugehörige Bild angezeigt.
3, Die Bildrechte-Liste wird normalerweise nicht mitgedruckt,
4. Bildname und Rechteinhaber sind jeweils im Dateinamen des Bildes enthalten.