"Wie auf dem Basar" - ZRM fordert klare Stellungnahme zu Lufthansa
Pressemitteilung vom 28.09.2007
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-09-28>
Für die Sprecher der ZRM sind die heutigen Ausführungen des Lufthansa-Vorstandsmitgliedes Stefan Lauer, der 41 Nachtflüge allein seiner Airline bis 2020 als unabdingbar ansieht, eine gezielte Provokation.

KREIS GROSS-GERAU / STADT MAINZ - „Kaum wird im Regionalen Dialogforum eine fiktive Zahl von möglicherweise 15 Nachtflügen diskutiert und vom Vorsitzenden Professor Wörner unabgestimmt und der Öffentlichkeit irreführend als ,Konsens’ benannt, kaum sind die Klarstellungen, dass es ein solches Votum nie gegeben hat, gedruckt, schon nimmt die Lufthansa den Steilpass auf und legt die Latte gleich saftig nach oben“, kritisieren die Sprecher der ZRM die heutigen Ausführungen des Lufthansa-Vorstandsmitgliedes Stefan Lauer, der 41 Nachtflüge allein seiner Airline bis 2020 als unabdingbar ansieht. „Dies ist eine gezielte Provokation - und zugleich Beleg dafür, dass dem Unternehmen die enormen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger gleichgültig sind.“

Es dränge sich zugleich der Eindruck auf, dass diese Form des „Ping-Pong-Spieles“ System habe, kritisieren die ZRM-Sprecher Jens Beutel (OB Mainz), Angelika Munck (Bürgermeisterin Hochheim) sowie Landrat Enno Siehr (Groß-Gerau). Während Fraport das Nachtflugverbot im Planfeststellungsverfahren beantragt habe und der RDF-Vorsitzende Wörner mit seinem Unterfangen, den Anrainerkommunen eine „geringe Anzahl an Nachtflügen“ mit dem „Anti-Lärm-Pakt“ schmackhaft zu machen, gescheitert sei, bleibe es nach den Aussagen des Lufthansa-Vorstands Lauer nun vielsagend still in den Reihen der hessischen Regierungsbänke: „Diese Ausführungen sind für die Menschen der Region ein Schlag ins Gesicht - aus unserer Warte ist die Landesregierung nach diesem absolut inakzeptablen Vorstoß der Lufthansa nun gefordert, klare Worte zu finden!“

Die ZRM zielt weiterhin auf ein gesetzliches Nachtflugverbot zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr. Auch einer Optimierung des vorhandenen Bahnensystems wird nur dann zugestimmt, wenn ein generelles Nachtflugverbot eingeführt und ein verbindlicher Anti-Lärm-Pakt beschlossen werden sollte.

„Es kann aufgrund der seit Jahren andauernden Diskussionen zum Nachtflugverbot sowie der Zusage des hessischen Ministerpräsidenten ,Kein Ausbau ohne Nachtflugverbot, ohne Nachtflugverbot kein Ausbau’ schwerlich hingenommen werden, dass derzeit wie auf dem Basar täglich unwidersprochen neue Zahlen möglicher Ausnahmen im Nachtfenster in die Öffentlichkeit lanciert werden. Sowohl die Kommunen der ZRM, gerade aber auch die Bürgerinnen und Bürger werden die Landesregierung an ihren getroffenen Zusagen messen“, fordern Munck, Beutel und Siehr eine klare Distanzierung der Landesregierung.

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