Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Lärm
Baustein für Einwendungen gegen Ausbaupläne des Frankfurter Flughafens
Von: @Matthias M. Möller-Meinecke <2002-08-24>
Durch den geplanten Ausbau des Flughafens würde mein Wohngebiet durch erhöhten Fluglärm noch stärker beeinträchtigt werden. Auch nur zeitweise nächtliche Fluggeräusche verringern die Schlaftiefe in einem Ausmaß, das während der restlichen Nachtstunden nicht wieder ausgeglichen werden kann (Rohrmann u.a.: Fluglärm und seine Wirkung auf den Menschen, Bern 1978, S. 195 if). Der Fluglärm beeinträchtigt das psychische und soziale Wohlbefinden durch Kommunikationsstörungen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitseinbußen, Nervosität und Furchtempfinden; dies wird von Sachverständigen als ernste Beeinträchtigung der Gesundheit gewertet (Rohrmann u.a.: Fluglärm und seine Wirkung auf den Menschen, Bern 1978, S. 212 ff).
Nach den Berechnungen der "Mediationsgruppe Flughafen Frankfurt/Main" werden nach dem Flughafenausbau, Variante Landebahn Nord-West zehntausende von Menschen im Bereich einer Lärmbelastung von 67 dB(A), hunderttausende Menschen im Bereich von 62 dB(A) und und eine noch größere Zahl im Bereich von 60 dB(A) wohnen. Auch mein Wohnort wird stärker durch Fluglärm belastet werden. Nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA: Fluglärmwirkungen, Berlin 2000, S. 20) können Herz-Kreislauf-Erkrankungen oberhalb von 65 dB(A) (16-Stunden-Durchschnittslautstärke, außen) nicht mehr ausgeschlossen werden. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Störungen des Nachtschlafs sind bereits bei Einzelschallereignissen mit Pegeln über 50 dB(A) (Maximallautstärke, innen) zu befürchten. Als 16-h-Durchschnittslautstärke am Tag sollten 60-65 dB(A) zur Vermeidung von Gesundheitsbeeinträchtigungen nicht überschritten werden (UBA 5. 32). Die Grenze zur erheblichen Belästigung im Sinne des BImSchG ist gemäß dieser Studie bereits oberhalb von 55 dB(A) am Tag und 45 dB(A) in der Nacht erreicht.
Diese Grenzwerte nicht nur zur erheblichen Belästigung, sondern sogar zur Gesundheitsbeeinträchtigung durch Fluglärm werden ausbaubedingt in meinem Wohngebiet überschritten werden. Es besteht somit die Gefahr, dass die Erhöhung des Fluglärms bei mir zu lärmbedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen führen wird. Dieser Eingriff in mein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit gem. Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG ist nicht gerechtfertigt. Insbesondere bin ich durch folgende Situationen auf Ruhe angewiesen (falls gegeben, Zutreffendes bitte ankreuzen):
- [_] Meine Arbeit im Schichtdienst verlangt, dass ich auch tagsüber schlafen kann.
- [_] Als älterer Mensch habe ich einen sehr leichten Schlaf.
- [_] Meine Kinder brauchen besonders viel Schlaf, werden aber von Fluglärm erschreckt.
- [_] Meinen Arbeitsplatz habe ich zu Hause eingerichtet.
- [_] Als Arzt/Psychologe/Heilpraktiker wird der Ablauf und insbesondere der Erfolg meiner Behandlungen durch Fluglärm erschwert.
- [_] ...
Durch den Flughafenausbau wird der Gesamtlärm aus den Quellen Flugverkehr, Straßen- und Bahnverkehr sowie Gewerbe und Freizeit in meinem Wohngebiet auf ein Maß ansteigen, das sowohl den Schwellenwert für den präventiven Schutz meiner Gesundheit als auch die Grenze zu langfristigen Gesundheitsgefahren übersteigt.
Daraus folgt, dass die Erweiterungsplanung nicht genehmigt werden kann, da die gesundheitliche Belastung der Wohnbevölkerung durch Fluglärm zu hoch sein wird.
Gesundheitliche Auswirkungen von Fluglärm
Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke; veröffentlicht im Ärzteblatt
<2008-08-04>
Fluglärmbedingte Dauerschallpegel im Wohnumfeld außerhalb von Gebäuden von 60 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) in der Nacht sind mit einer Zunahme von arterieller Hypertonie assoziiert, die bei zunehmendem Fluglärmpegel weiter ansteigt. Das zeigt eine Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke, veröffentlicht im Ärzteblatt Mehr»
Neue Studie: Nächtlicher Fluglärm macht krank!
Deutliche Risiko-Erhöhung für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2006-11-20>
Nächtlicher Fluglärm (besonders in der zweiten Nachthälfte) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich. Dies ergab eine neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn. Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben. Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht Mehr»
Neue WHO-Studie: Lärm macht krank
Risiko für Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne erheblich erhöht
Von: @Forschungsverbund Lärm & Gesundheit , TU Berlin <2004-06-14>
Eine Studienauswertung im "Forschungsverbund Lärm und Gesundheit" im Auftrag der WHO belegt: Bei Menschen, die unter lärmbedingten Schlafstörungen leiden, steigt das Risiko für Allergien, Herzkreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Migräne um etwa 50 Prozent. Mehr»
VGH Kassel: Klagen auf Schutz vor Fluglärm erneut gescheitert
Pressemitteilung vom 15. 07. 2004
Von: @Hessischer Verwaltungsgerichtshof <2004-07-15>
Der VGH Kassel hat wieder einmal eine Klage gegen den aktuellen Flugbetrieb am Frankfurter Flughafen abgelehnt. Die Kläger hatten ein Nachtflugverbot und die Einführung des CDA-Anflugverfahrens gefordert. Auch Entschädigungen oder Schallschutzmaßbahmen wurden vom Gericht abgelehnt. Mehr»
Kritik an DLR-Studie zu Wirkungen des Nachtfluglärms
Ergebnisse könnten als Vorwand genommen werden, um geltende Lärmschutzstandards zu verschlechtern
Von: @cf <2004-12-21>
Heftige Kritik an der "DLR-Studie" zu den Auswirkungen des Nachtfluglärms wurde auf einer Fachtagung des BUND Rheinland-Pfalz geübt. Die Studie sei weder repräsentativ für die betroffene Bevölkerung, noch seien die angenommenen Aufweck-Wahrscheinlichkeiten korrekt, meinten Experten. Sollte die DLR-Studie als Maßstab genommen werden, könnte das sogar einen Rückfall hinter bestehende Lärmschutzstandards mit sich bringen.
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ZRM: Fluglärm führt zu Gesundheitsgefährdungen
Pressemitteilung vom 22.07.2005
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2005-07-22>
Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung belegen, dass nächtliche Lärmbelastung zu vermehrtem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Herzinfarkt führt - schon ab Werten von 50 db(A). Der aktuelle Trend zu mehr Nachtflügen ist vor diesem Hintergrund besonders kritisch zu bewerten Mehr»
100000 zusätzliche Erkrankungen durch Flughafenausbau
FAG stellt neues lärmmedizinisches Gutachten vor
Von: @cf <2006-09-11>
Nach einem neuen Gutachten wäre der geplante Flughafenausbau wegen der Zunahme von Lärm und Luftschadstoffen mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung der Region verbunden. Mehr»
RMI: Planfeststellungsbeschluss zum Flughafenausbau endgültig?
Stellungnahme des RMI (PM vom 15. Januar 2009)
<2009-01-15>
Das Rhein-Main-Instituts hält eine Anpassung des Planfeststellungsbeschlusses zur Reduzierung des nächtlichen Fluglärms für geboten und rechtlich möglich. Die schädlichen Wirkungen des Nachtfluglärms für die Gesundheit sind nachgewiesen Mehr»