Londoner Bürgermeister will Flughafen Heathrow schließen
Statt dessen neuer Flughafen auf künstlicher Insel?
Von: @cf <2008-09-22>
Schluss mit Kapazitäts- und Lärmproblemen: der neue Londoner Bürgermeister Johnson will den Flughafen Heathrow schließen und einen neuen Flughafen in der Themse-Mündung bauen

Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson möchte den Londoner Flughafen Heathrow schließen und statt dessen einen neuen Flughafen auf einer künstlichen Insel an der Flussmündung der Themse (nahe der Insel Sheppey) bauen. Damit sollen der Kapazitätsengpass in Heathrow und die Probleme mit der Fluglärmbelastung der Bevölkerung ein für alle Mal behoben werden. Außerdem könnten neue Arbeitsplätze in der Region östlich von London geschaffen werden. Der neue Flughafen könnte in sechs Jahren nach der Genehmigung fertig sein, meint Johnson. Auf dem Gelände des Flughafens Heathrow könnte ein neues Technologiezentrum und Wohnungen entstehen.

Der neue Flughafen soll vier Start- und Landebahnen (und Platz für zwei weitere) haben. Passagiere könnten den neuen Flughafen mit einem Hochgeschwindigkeitszug in 35 Minuten von London-City aus erreichen. An- und Abflüge würden über die Nordsee anstatt über dicht besiedeltes Gebiet führen. Damit wäre auch ein uneingeschränkter 24-Stunden-Betrieb möglich.

"Es ist nicht unmöglich, den größten Flughafen des Landes zu verlegen. Man braucht nur etwas Mut", sagte Kit Malthouse, der für das Projekt zuständige Stellvertreter des Bürgermeisters, gegenüber der Presse. Beispiele gebe es in Hong Kong und in Washington. Ein weiterer Ausbau von Heathrow sei angesichts besserer Alternativen nicht sinnvoll.

Die Idee, einen neuen Flughafen an der Themse-Mündung zu bauen, kam bereits 1970 zum ersten Mal ins Gespräch, scheiterte aber an den Finanzierungsmöglichkeiten. Im Flughafenkonzept der Regierung von 2003 wird ein ähnlicher Vorschlag auch erwähnt, aber wegen der Kosten (etwa 11 Mrd. Pfund) und möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Tierwelt abgelehnt. Zum Vergleich: der Flughafen in Hong Kong (1998 eröffnet) hat etwa 10 Mrd. Pfund gekostet. Bürgermeister Johnson lässt jetzt die konkreten Möglichkeiten und Kosten genauer evaluieren.

Die fluglärmgeplagte Londoner Bevölkerung dürfte sich über die Pläne des Bürgermeisters freuen. Die dortigen Ausbaugegner sind allerdings skeptisch, dass sie eine Chance haben. Angesichts der hohen Investitionen in den Flughafen würde die Regierung einer Schließung nicht zustimmen, meinen sie. Der Flughafenbetreiber BAA dürfte ebenso sicher etwas dagegen haben. Die britische Regierung soll bis Ende des Jahres entscheiden, ob die höchst umstrittene dritte Bahn am Flughafen Heathrow gebaut werden darf.

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