Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 22.12.2015 (Thomas Scheffler)
Am Flughafen Frankfurt wird heute erstmals der 60-millionste Passagier innerhalb eines Jahres empfangen.
Auch wenn das Passagierwachstum in 2015 nicht zu einer Zunahme der Zahl Flugbewegungen geführt hat, so ist der Trend doch bedenklich. Frankfurt setzt auf ein Wachstum an Passagieren und der Bau des Terminals 3 ist dafür sichtbares Zeichen. Ein Passagierwachstum durch größere Flugzeuge und bessere Auslastungsraten wird in den nächsten Jahren ausgereizt sein. Passagierzuwachs wird es dann nur mit einer Zunahme an Flugbewegungen geben. Schon heute sind 480.000 jährliche Flugbewegungen zu viel.
Mehr als die Hälfte der Passagiere sind Umsteiger, deren Reiseziel nicht im Rhein-Main-Gebiet liegt. Umsteigepassagiere tragen nicht zum Wohlstand der Region bei, sondern dienen dem auf eine Einkaufspassage reduzierten Geschäftsmodell der Fraport AG. Im Gegenteil, der Umsteigeverkehr belastet die Region mit Fluglärm und Schadstoffen. Das Terminal 3 wird aus wirtschaftlicher Sicht ins Risiko gebaut und dieses Risiko tragen letztlich die Steuerzahler, da das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main Mehrheitsgesellschafter sind.
"Mehr als 60 Mio Passagiere über einen quasi 'Innenstadt-Flughafen' abzuwickeln, ist verantwortungslos gegenüber den Menschen und der Umwelt in Rhein-Main. Die NORAH-Studie hat bemerkenswert klar die negativen Folgen für unsere Gesundheit aufgezeigt." so Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.
Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest