Beim Lärm über Kelsterbach hält sich Fraport die Ohren zu
Pressemitteilung von IGEL
Von: @(BI Kelsterbach) <2003-01-08>

Die um keinen Superlativ verlegenen PR-Experten der Fraport preisen ein "europaweit einmaliges Immobilienprogramm" an, mit dem pünktlich zum Wahlkampf die Flughafenanwohner verladen werden sollen. Zwar gehen die Ankündigungen über die alten, in Abstimmung mit Wirtschaftsminister Posch bekannt gegebenen Festlegungen hinaus, aber letztlich sind nur wenige zusätzliche Hausbesitzer betroffen. Den verschärften Festlegungen für die Nachtruhe, wie sie vor wenigen Wochen vom Obersten Bayrischen Landesgericht getroffen worden sind, wird damit nicht Rechnung getragen.

Bezeichnend ist, dass kein einziges Gebäude in Kelsterbach von dem Immobilien-Programm profitieren soll, obwohl das Gebiet Taubengrund, wo Menschen wohnen und arbeiten, in 37m Höhe überflogen werden soll und bereits heute im Bereich um Staudenwald unerträgliche Bodenlärmverhältnisse herrschen.

Dies zeigt nach Auffassung der Kelsterbacher Bürgerinitiative IGEL, dass überhaupt kein echter Ausgleich für die tatsächlichen Belastungen vorgesehen ist, sondern nur ein Alibi-Programm aufgelegt wird. Die wirkliche Betroffenheit der Menschen wird nicht gewürdigt. Die sozialen Folgen durch die Vertreibung der Bewohner, wie sie z.B. durch den Verlust sozialer Bindungen, Schulwechselprobleme für die Kinder, Ärztewechsel und dergleichen entstehen, können ohnehin nicht entschädigt werden. Daher mein IGEL: nicht Entschädigung ist der richtige Weg, sondern Eindämmung der unkontrollierten Expansion des Flughafens, die bereits zu einer viermal höheren Nachtflugquote geführt hat, als sie im letzten Planfeststellungsverfahren zur Startbahn West zu Grunde gelegt wurde. Es kann nicht so weiter gehen, das Fraport zu Lasten der Menschen in der Region immer mehr Kapazität an sich zieht und zahlreiche andere Flughäfen im Land enorme Auslastungsprobleme haben. Dies ist ein klassisches Thema für die Raumordnung, zu dem nach IGEL-Meinung auch die Europäische Union ein Machtwort sprechen sollte.

IGEL rät mehr denn je allen Menschen im Flughafenumland, sich aktiv durch eine Einwendung im Planfeststellungsverfahren zur Wehr zu setzen, denn nur so können die individuellen Rechte gewahrt werden. Die Bürgerinitiativen leisten dabei Hilfe und bitten darum, zu diesem Zweck die in alle Haushalte verteilten grünen Fragebögen auszufüllen und bei der BI abzugeben. Die Fragebögen können unter www.profutura.net auch online ausgefüllt werden.

V.i.S.d.P. Joachim Storck
BI IGEL

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Entschädigung PFV FRA-Ausbau Fluglärmschutz Störung des Nachtschlafs Posch

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