Nun ist der Gesetzgeber gefordert, sagt Thomas Jühe, der seit dem Jahr 2000 Bürgermeister von Raunheim und seit 2003 Vorsitzender der Kommission zur Abwehr des Fluglärms am Frankfurter Flughafen sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen ist.
Was hat Sie an den Ergebnissen der NORAH- Studie am meisten überrascht?
Dass die Wissenschaft keinen Anstieg bei den Blutdruckerkrankungen im Zusammenhang mit Fluglärm hat feststellen können. Das hat die Lärmmedizin insgesamt überrascht, auch wenn die neuen Erkenntnisse schon mit einigen Einzelergebnissen von früher korrespondieren.
Diese Überraschung hat die Schlagzeilen in den Medien bestimmt - und womöglich den Eindruck erweckt, Fluglärm sei gar nicht so schlimm . Das ist natürlich Quatsch! Die NORAH-Studie weist für das Krankheitsbild Depression einen eindeutigen Risikoanstieg durch Fluglärm nach. Herzschwächen treten häufiger auf, schwere Krankheiten verlaufen problematischer und das Lesenlernen bei Grundschulkindern verzögert sich, um nur einige Beispiele zu nennen, die zeigen, dass nun der Gesetzgeber zu reagieren hat, um die Gesundheit der Menschen besser zu schützen.
Meinen Sie damit das Fluglärmschutzgesetz?
Die Bundesregierung ist lediglich verpflichtet, bis zum Jahr 2017 zu überprüfen, ob die bestehenden Vorgaben stimmen. Doch dabei geht es lediglich um passiven Schallschutz, zum Beispiel durch den Einbau von Lärmschutzfenstern, und um Bauverbote für Gebiete, in denen es so laut ist, dass dort keine neuen Häuser gebaut werden dürfen. Das wichtigere Gesetz, das es zu ändern gilt, ist das Luftverkehrsgesetz.
Thomas Jühe
Was fordern Sie?
Nach den Erkenntnissen der NORAH-Studie muss im Luftverkehrsgesetz der Vorrang des aktiven vor dem passiven Schallschutz festgeschrieben werden, damit endlich eine eindeutige gesetzliche Vorgabe zum Einsatz lärmarmer Flugzeuge sowie optimierter An- und Abflugverfahren für Airlines, Flugsicherung und Flughafenbetreiber besteht. Das wäre dann ein verbindliches Lärmminimierungsgebot, das durch wirtschaftliche Anreize für »Leiseflieger« unterstützt wird. Darüber hinaus brauchen wir eine Lärmobergrenze und ein Luftverkehrskonzept, das nicht auf die wirtschaftlichen Aspekte des Luftverkehrs begrenzt bleibt. Es ist Zeit, dass auch die schädlichen Umweltauswirkungen in die Planung unserer Mobilität angemessen einbezogen werden.
Was kann die Fluglärmkommission am Frankfurter Flughafen hier tun?
Wir müssen begreifen, dass die Musik nicht hier am Standort Frankfurt, sondern in Berlin spielt. Daher ist die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen so wichtig. Es muss darum gehen, Bundestagsabgeordnete und Behördenvertreter vom Handlungsbedarf zu überzeugen, der sich aus der NORAH-Studie ergibt. Deswegen unterstützt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen die Initiative der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die hier vor kurzem aktiv geworden sind, damit das Luftverkehrsgesetz zum Schutz der Menschen vor Fluglärm geändert wird.
Ziele der Initiative "Zukunft-Rhein-Main"
Was wir wollen - Die fünf Forderungen der Initiative "Zukunft Rhein-Main"
Unser Standpunkt: Ja zur Wirtschaftsregion Rhein-Main - Nein zum Flughafenausbau !
Von: @Zukunft Rhein-Main
Über 16.000 Einwendungen gegen geplante A380-Halle:
Deutliches Zeichen der Region
Pressemitteilung vom 05. August 2003
Von: @Kreis Groß-Gerau <2003-08-05>
Verdrängtes Risiko: Fernbahnhof-Überbauung mit der NW-Landebahn unvereinbar
Pressemitteilung vom 14.09.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main, BUND, Robin Wood, BBI <2004-09-14>
Das geplante Airrail-Center, das über dem Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen entstehen soll, wäre bei Bau einer Nordwestbahn in hohem Maße durch mögliche Abstürze gefährdet. Mit einer heute gestarteten Plakataktion soll auf dieses bisher verdrängte Risiko hingewiesen werden. Mehr»
Einwendung erheben - wie mache ich das?
Welche Möglichkeiten gibt es, eine Einwendung im Planfeststellungsverfahren zu machen?
Von: @cf <2005-02-21>
Einwendung gegen den Flughafenausbau - aber wie? Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Einwendung zu machen, von "ganz schnell" bis "ganz ausführlich". Finden Sie hier, welche Art Einwendung für Sie die richtige ist, und wie es dann weiter geht.
Handeln Sie jetzt. Denn: Ohne Einspruch kein Anspruch! Mehr»
Erörterungstermin beginnt - Kundgebung am 12. September!
Letzte Möglichkeit zum öffentlichen Protest im Planfeststellungsverfahren
Von: @cf <2005-09-10>
Zum Auftakt des Erörterungstermins am 12. September laden Bürgerinitiativen, die Initiative Zukunft Rhein-Main, Kommunen und Verbände alle AusbaugegnerInnen zu einer Kundgebung vor der Stadthalle Offenbach ein. Kommen auch Sie und protestieren Sie gegen die Ausbaupläne! Mehr»
Kreis GG: Nein zum Ausbau in Beton!
Pressemitteilung zum Auftakt des Erörterungstermins vom 12. 09. 2005
Von: @Zukunft Rhein-Main <2005-09-12>
Auf einer gemeinsamen Kundgebung von Bürgerinitativen, Naturschutzverbänden und Anliegerkommunen verdeutlichte 1. Kreisbeigeordneter Thomas Will, warum die "Initiative Zukunft Rhein-Main" den geplanten Flughafenausbau ablehnt. Mehr»
ZRM unterstützt Bürgerinitiativen: "Die Region darf nicht unter den Hammer kommen!"
Aufruf zur Demonstration gegen Flughafenausbau am 1. Dezember in Wiesbaden
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-11-16>
Die Initiative "Zukunft Rhein-Main" ruft zur Teilnahme an der Demonstration gegen den geplanten Flughafenausbau am 1. Dezember in Wiesbaden auf: "Wir wollen offensiv für unsere Position werben und gleichzeitig deutlich machen, dass wir alle juristischen Mittel gegen den Ausbau nutzen werden". Mehr»
ZRM: "Planfeststellungsbeschluss - Schnellschuss vor der hessischen Landtagswahl"
Keine ernsthafte Auseinandersetzung mit Argumenten der Einwender (PM vom 25.1.2008)
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2008-01-25>
Nach einer ersten Sichtung des Planfeststellungsbeschlusses zum geplanten Flughafenausbau fällen die in der Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) kooperierenden Kommunen und Verbände ein wenig schmeichelhaftes Urteil Mehr»
Städte und Gemeinden berechnen Fluglärm selbst
Was macht der Flughafen mit der Gesundheit?
Von: @cf <2010-10-05>
In der Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) zusammengeschlossene Städte und Gemeinden greifen zur Selbsthilfe: gemeinsam mit dem DFLD haben sie ein eigenes Fluglärmmonitoring gestartet. Mehr»
ZRM : Flugroutenplanung wirft grundsätzliche Fragen auf
Pressemitteilung vom 18.02.2011
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2011-02-18>
Die Initiative Zukunft Rhein-Main fordert erneut für die Festlegung von Flugrouten Verfahren mit öffentlicher Beteiligung und fordert alle vom Fluglärm betroffenen Kommunen auf, sich solidarisch für eine wirksame Verringerung der Fluglärmbelastung einzusetzen. Mehr»