Koch lobt die "Mediation"
Hören Sie es stinken ?
Von: @-<[ @ufgeflogen ]>- <2000-12-02>
Anlässlich der Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille an die Mediatoren Hänsch, Niethammer und Oeser äußerte sich Ministerpräsident Koch begeistert über die Mediation:
Niemand hätte sich zu Beginn des Verfahrens "träumen lassen", dass am Ende ein "klares Ja" zum Ausbau herauskommen würde, wenn gleich es auch mit fünf Auflagen verbunden sei.
Kein Wunder, dass Koch sich freut: war doch das angeblich ergebnisoffene Verfahren von vornherein darauf angelegt, das intern längst beschlossene Ausbauprojekt möglichst effizient gegen die von den negativen Ausbaufolgen betroffene Bevölkerung durchzusetzen - und es hat funktioniert! Koch weiter: Das Ergebnis der Mediation sei für jeden "zur Not annehmbar", was "die Akzeptanz für demokratische Entscheidungen erhöhe". Wenn der Ministerpräsident sich hier mal nicht irrt. Aber dass die Menschen in der Einflugschneise einverstanden sind, erwartet er ja auch gar nicht und was schert es ihn, wenn viele andere Leser des Mediationsberichtes zu dem Schluss kommen, dass als Gesamtergebnis der Mediation ein Ausbau des Frankfurter Flughafens glatt abzulehnen sei ...

Auch sonst lassen einige Teilnehmer der Mediation keine Gelegenheit aus, sich selbst und die von ihnen geleistete Arbeit zu loben. Mediator Hänsch sagte bei der Preisverleihung, "es habe Spass gemacht, einer Gruppe von 21 Menschen vorzustehen, von denen in 18 Monaten kaum einer gefehlt hätte, obwohl zur ständigen Präsenz keiner verpflichtet gewesen wäre" und stellte einen Vergleich mit der Präsenz in Parlamenten an.
Der Normalbürger staunt: Von den sicher ganz überwiegend hochbezahlten Vertretern der betroffenen Unternehmen und großen Verbände kann man doch wohl erwarten, dass sie in einer so wichtigen Sache, die in ihrem Interesse ist - nämlich dem Flughafenausbau - auch regelmäßig an den Sitzungen teilnehmen? Und von den Politikern direkt betroffener Städte ebenfalls? Gibt es nicht Tausende Menschen, die regelmäßig und völlig freiwillig ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben, ohne davon so viel Aufhebens zu machen? Aber in Kreisen der Politiker wird das wohl anders gesehen.
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