Neue Flugrouten: Laut wird es nun auch in der 2. Reihe
BUND erwartet eine deutliche Zunahme der Proteste !
Nur kurzfristige Entlastung für den Südkreis Offenbach
Nur kurzfristige Entlastung für den Südkreis Offenbach
<2001-02-08>
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erwartet, dass die Proteste gegen den Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet deutlich zunehmen, da nun viele tausend Menschen im weiteren Umfeld des Flughafens stärker von Fluglärm betroffen werden. Die Entlastung des Südkreises Offenbach wird angesichts der rasanten Steigerungen der Flugbewegungen in wenigen Jahren aufgezehrt sein. "Spätestens zum geplanten Ausbautermin 2006 sind alle Menschen im Rhein-Main-Gebiet stärker von Fluglärm belastet als heute", folgert BUND Vostandssprecher Walter Raiss. Unverständlich ist aus der Sicht des BUND, dass weder die Flugsicherung noch die Landesregierung mitteilt, wie viele Menschen nun welchen Lärm wie oft ertragen sollen. "Warum wurde diese wichtige Entscheidung nicht im Dialog mit der Region getroffen", fragt Walter Raiss.
Die Festlegung der neuen Flugrouten bestätigt, dass die Umweltkapazität des Flughafens bereits überschritten ist. Nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft gehen die Kapazitä-ten zu Ende, meint der BUND. Allerdings sei nicht nachvollziehbar, ob die Neuordnung des europäischen Luftraums wirklich nur durch die nun gewählte Mehrbelastung der Großstädte Frankfurt, Mainz und Wiesbaden möglich war. Die angedrohten Klagen von Mainz und Wiesbaden sind aus der Sicht des BUND angesichts der fehlenden Transparenz der Arbeit der Flugsicherung folgerichtig. Der BUND ist gespannt, wie die Frankfurter Parteien mit dem wachsenden Fluglärmproblem angesichts der Kommunalwahl umgehen werden. “Die St. Florians Politik nach der Devise "uns das Geld und dem Umland den Lärm“, die der Magistrat bisher zum Bau einer neuen Bahn eingenommen hat, wird der Frankfurter Römer nicht länger durchhalten", vermutet Walter Raiss.
Die Chancen von Privatpersonen, gegen die Verlegung vorzugehen, beurteilt der BUND kritisch. Ob die Abwägung der Deutschen Flugsicherung zwischen den verschiedenen Belangen wie Sicherheit und Lärmbelastung in allen Punkten nachvollziehbar ist, kann man nur beurteilen, wenn eine Anwältin oder ein Anwalt mit der Prüfung der Akten beauftragt wird. Sinnvoll ist für die neu Betroffenen aber die Unterstützung des "Instituts zur Abwehr von Gesundheitsgefahren durch Lärm e.V.", das vom Bündnis der Bürgerinitiativen gegründet wurde. Man unterstützt so die Klagen von Bürgerinnen und Bürger, die in den Gemeinden unmittelbar am Flughafen wohnen und deren Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit bereits heute überschritten sein dürfte.
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