Brauchen wir einen ``Drehkreuzflughafen´´ ?
Aufruf zur Bildung einer Arbeitsgruppe
<2000-07-27>
Der geplante Ausbau des Frankfurter Flughafens ist logische Konsequenz eines Luft- verkehrskonzepts, das folgendermaßen geprägt ist: ganz wenige Großflughäfen (in Deutschland vor allem Frankfurt) sind Sammelflughäfen für die Interkontinentalflüge (Amerika, Asien, Australien). Riesenjets übernehmen den Großtransport. Netzartig werden zugleich Verbindungslinien von kleineren und mittleren Flughäfen zu diesen europäischen "Drehkreuzflughäfen" betrieben (landesweit, aber auch europaweit und teilweise sogar bis nach Afrika). Bereits heute ist der Frankfurter Flughafen zu 50-60 % reiner Umsteigeflughafen (FAG-Geschäftsbericht 1999 und entsprechende Pressemitteilungen). Nicht mitgezählt sind die Anreisenden mit PKW oder Bahn von außerhalb der Rhein-Main-Region. Ein bedeutender Teil der Interkontinentalflüge startet von hier aus. Diese enorme Zentralisierung des Flugverkehrs benötigt immense Investitionen und Ausbaumaßnahmen (Lande-, Startbahnen, Umlade- under Verladeeinrichtungen) - Beschleunigungsprogramme.
Für die Anrainerregionen wird dieser Zustand immer unerträglicher. Der jetzt geplante Bau von Start-/Landebahnen auf und am Frankfurter Flughafen dürfte diesen Regionen auf Dauer eine Infrastruktur bescheren, die so gekennzeichnet ist: die Lebensbedinungen werden unerträglich, der Flughafen und die daranhängenden Unternehmen werden nachhaltig monopolartig die Arbeitsbedingungen bestimmen und zugleich die Region unbewohnbar machen. Die einseitiuge ökonomische Abhängigkeit von FAG und Lufthansa erzeugen unerträgliche Spannungen. Der jetzt geplante Schritt wird den Charakter der Region nachhaltig und andauernd ändern.
Die Landesregierung (CDU/FDP) wollen den Ausbau möglichst noch in der jetzigen Legisla- turperiode wasserdicht machen. Ein Teil ihrer Vorgehensweise besteht darin, die betroffene Bevölkerung zu beschwichtigen und hinzuhalten, nach außen eine verständnisvolle Miene zu machen und im Innern die Voraussetzungen für den Ausbau weiterzutreiben. Dabei setzt sie letzten Endes darauf, die Bevölkerung der Anrainerregionen zu isolieren. Denn diese kann letztlich keinem Kompromiß zustimmen sondern nur den Ausbau ablehnen. Die Menschen in der Region sollen dann zu armen Opfern gemacht werden, die auf dem Altar des wirtschaft-lichen und technischen Fortschritts geschlachtet werden. Zu dieser Strategie gehört es auch, anderen Teilen der Bevölkerung von außerhalb der Region einzureden, daß ihre Reisemög- lichkeiten durch diesen Widerstand eingeschränkt werde ("rückständige Hinterwäldler").
An diesem Punkt ansetzend habe ich mir überlegt, daß es sinnvoll wäre, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit dem Konzept "Drehkreuzflughafen" auseinandersetzt. Folgende Fragestellungen könnten dort behandelt werden:
- ist diese enorme Zentralisierung des Flugverkehrs überhaupt sinnvoll
- gibt es dezentrale Alternativen (Interkontinentalflüge auch von mehreren anderen Flughäfen aus).
- Würde ein dezentrales Konzept nicht gerade auch für die Flugreisenden Erleichterungen bringen, wenn sie nicht erst größere Anreisewege zu den Zentralflughäfen in Kauf nehmen müssen und strapaziöse Umsteigeprozeduren.
- Welche Vorteile hätte ein dezentrales Flugsystem für die effektive Einhaltung von Nacht-ruhezeiten und die wirksame Entlastung der am stärksten betroffenen Regionen.
Dazu müßten Untersuchungen angestellt werden z.B. in folgende Richtungen:
Auslastungsgrad der verschiedenen Flughäfen (An- und Abflugdichte);
Ökologische Auswirkungen des zentralen Flugsystems mit seiner Vergrößerung der Reisewege und wie sähe das bei einem dezentralen Konzept aus?;
Hat der "Drehkreuzflughafen" Frankfurt denn wirklich die wirtschaftliche Bedeutung für die gewerbliche Infrastruktur der Rhein-Main-Region, wie jetzt stets und ständig von am Ausbau interessierter Seite propagiert oder lebt er als Umsteigeflughafen nicht immer mehr abge- koppelt von der übrigen Wirtschaftsstruktur der Region.
Inwieweit sind die Investitionen der FAG und der Lufthansa gerade durch ihr zentrales Konzept bestimmt.
Dies ist sicher nur ein kleiner Ausschnitt der damit zusammenhängenden Fragen und Unter-suchungen.
Wir sollten mal den Versuch einer solchen Arbeitsgruppe starten. Ob wir die entsprechende Kompetenz entwickeln können, müßte sich dann zeigen. Die Publizierung dieser Ergebnisse würde den Diskussionshorizont sicher ein großes Stück erweitern.
Interessenten/innen möchten sich bitte bei mir melden. Ich könnte dann vielleicht auch schon mal die Untersuchungsergebnisse zusammenstellen, die ich bis jetzt zusammengetragen habe.
Bitte teilt mir Eure Telefon- und/oder Faxnummer, Postadresse und/oder E-mail Adresse mit.
Für die Anrainerregionen wird dieser Zustand immer unerträglicher. Der jetzt geplante Bau von Start-/Landebahnen auf und am Frankfurter Flughafen dürfte diesen Regionen auf Dauer eine Infrastruktur bescheren, die so gekennzeichnet ist: die Lebensbedinungen werden unerträglich, der Flughafen und die daranhängenden Unternehmen werden nachhaltig monopolartig die Arbeitsbedingungen bestimmen und zugleich die Region unbewohnbar machen. Die einseitiuge ökonomische Abhängigkeit von FAG und Lufthansa erzeugen unerträgliche Spannungen. Der jetzt geplante Schritt wird den Charakter der Region nachhaltig und andauernd ändern.
Die Landesregierung (CDU/FDP) wollen den Ausbau möglichst noch in der jetzigen Legisla- turperiode wasserdicht machen. Ein Teil ihrer Vorgehensweise besteht darin, die betroffene Bevölkerung zu beschwichtigen und hinzuhalten, nach außen eine verständnisvolle Miene zu machen und im Innern die Voraussetzungen für den Ausbau weiterzutreiben. Dabei setzt sie letzten Endes darauf, die Bevölkerung der Anrainerregionen zu isolieren. Denn diese kann letztlich keinem Kompromiß zustimmen sondern nur den Ausbau ablehnen. Die Menschen in der Region sollen dann zu armen Opfern gemacht werden, die auf dem Altar des wirtschaft-lichen und technischen Fortschritts geschlachtet werden. Zu dieser Strategie gehört es auch, anderen Teilen der Bevölkerung von außerhalb der Region einzureden, daß ihre Reisemög- lichkeiten durch diesen Widerstand eingeschränkt werde ("rückständige Hinterwäldler").
An diesem Punkt ansetzend habe ich mir überlegt, daß es sinnvoll wäre, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit dem Konzept "Drehkreuzflughafen" auseinandersetzt. Folgende Fragestellungen könnten dort behandelt werden:
- ist diese enorme Zentralisierung des Flugverkehrs überhaupt sinnvoll
- gibt es dezentrale Alternativen (Interkontinentalflüge auch von mehreren anderen Flughäfen aus).
- Würde ein dezentrales Konzept nicht gerade auch für die Flugreisenden Erleichterungen bringen, wenn sie nicht erst größere Anreisewege zu den Zentralflughäfen in Kauf nehmen müssen und strapaziöse Umsteigeprozeduren.
- Welche Vorteile hätte ein dezentrales Flugsystem für die effektive Einhaltung von Nacht-ruhezeiten und die wirksame Entlastung der am stärksten betroffenen Regionen.
Dazu müßten Untersuchungen angestellt werden z.B. in folgende Richtungen:
Auslastungsgrad der verschiedenen Flughäfen (An- und Abflugdichte);
Ökologische Auswirkungen des zentralen Flugsystems mit seiner Vergrößerung der Reisewege und wie sähe das bei einem dezentralen Konzept aus?;
Hat der "Drehkreuzflughafen" Frankfurt denn wirklich die wirtschaftliche Bedeutung für die gewerbliche Infrastruktur der Rhein-Main-Region, wie jetzt stets und ständig von am Ausbau interessierter Seite propagiert oder lebt er als Umsteigeflughafen nicht immer mehr abge- koppelt von der übrigen Wirtschaftsstruktur der Region.
Inwieweit sind die Investitionen der FAG und der Lufthansa gerade durch ihr zentrales Konzept bestimmt.
Dies ist sicher nur ein kleiner Ausschnitt der damit zusammenhängenden Fragen und Unter-suchungen.
Wir sollten mal den Versuch einer solchen Arbeitsgruppe starten. Ob wir die entsprechende Kompetenz entwickeln können, müßte sich dann zeigen. Die Publizierung dieser Ergebnisse würde den Diskussionshorizont sicher ein großes Stück erweitern.
Interessenten/innen möchten sich bitte bei mir melden. Ich könnte dann vielleicht auch schon mal die Untersuchungsergebnisse zusammenstellen, die ich bis jetzt zusammengetragen habe.
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